In der Vergangenheit wurde wieder verstärkt eine Zunahme rechtsextremer Aktivitäten in Bayern und auch im Raum Landshut festgestellt. Um diesem Prozess etwas entgegenzusetzen, wurde 2006 ein Runder Tisch gegen Rechts in Stadt und Landkreis Landshut gegründet.
Der Runde Tisch gegen Rechts in Stadt und Landkreis Landshut ist ein Zusammenschluss von Einzelpersonen. Er initiiert oder beteiligt sich an Aktionen und Veranstaltungen. Der Grundgedanke ist: „Bei uns ist kein Platz für Nazis.“
Die Aktivitäten des Runden Tisches gegen Rechts richten sich an alle Personen in Stadt und Landkreis Landshut. Die Einigung auf unsere Aktivitäten erfolgt im Konsensprinzip. Das heißt alle müssen damit einverstanden sein.
Wir wollen im gemeinsamen Vorgehen gegen den Rechtsextremismus und Rassismus das Trennende beiseite schieben.
Rechtsextremismus ist nicht nur ein Problem der gesellschaftlichen Ränder, sondern tritt auch in der Mitte der Gesellschaft auf.
Die Extremismustheorie mit ihrer Gleichsetzung von Rechts- und Linksextremismus ist falsch.
Denn:
- sie führt zu einer Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus
- sie führt zu einer inhaltlich falschen Vermischung ganz gegensätzlicher politischer Ziele
- sie führt insbesondere zu einer Schwächung aller gesellschaftlichen Kräfte, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren
Unterschiedliche Analysen und Bewertungen der gesellschaftlichen Ursachen des Rechtsextremismus, sowie grundsätzliche politische Differenzen sollen kein Hinderungsgrund sein, der rechtsextremen Gefahr zu begegnen. Diese Vielfalt ist unsere Stärke. Der runde Tisch bestimmt seine Aktionsformen selbst und organisiert und ruft zu gewaltfreien Aktivitäten gegen Rechtsextremismus auf. Jeder Versuch, uns gegenseitig zu überfordern oder auszugrenzen, wäre für die notwendige Zusammenarbeit eine Belastung.
Wir setzen uns gemeinsam ein für eine humane Entwicklung und eine Gesellschaft der Toleranz, in der man ohne Angst verschieden sein kann. Der Runde Tisch gegen Rechts tritt für demokratische Grundwerte ein, die für eine Gesellschaft unverzichtbar sind.
Für den Widerstand gegen Rechtsextremismus und Rassismus ist es wichtig, dass er sich nicht in der Reaktion auf Provokationen erschöpft. Notwendig ist die Schaffung eines gesamtgesellschaftlichen Klimas, in dem es keinen Raum mehr dafür gibt.